Dem Allgäuer Priester war es vorbehalten, völlig neue Formen der Wasseranwendungen und eine systematische Ordnung zu finden. Der außerordentlich begabte Beobachter erstellte ein feinstabgestuftes Therapiekonzept. Dieses Konzept ist in ihrer Wirkung großteils erforscht und gehört zum Fachgebiet der physikalischen Medizin.
Waschungen, Güsse, Vollbäder, Wickel, Auflagen und Packungen – Taulaufen, Wassertreten und Schneegehen umfasst die Kneipp – Hydrotherapie.
Die Wasseranwendungen verstärken die Stabilität und die Regenerationsfähigkeit vom Kreislauf und Nervensystem. Gerade diese Einfachheit diverser Wasseranwendungen ermöglicht es uns, diese auch zu Hause anzuwenden und bei Regelmäßigkeit wird sich auch bald Erfolg einstellen.
Grundsätzliches zu den Wasseranwendungen
- Eine kalte Dusche ist noch lang keine Kneippkur.
- Kaltanwendungen nicht auf kalten Körper
- Kaltreiz nicht bei Gefäßerkrankungen
- Nach Kaltreizen abtrocknen, ankleiden und den Körper durch Bewegung erwärmen.
- Nach Warmreizen abtrocknen und ankleiden, um die Wärme zu halten.
- Bei Wechselanwendungen lang warm und kurz kalt, mit kalt aufhören.
- Vor- oder nach dem Essen ca. 1 Stunde Pause.
Aus der Vielfalt der Kneipp – Hydrotherapie möchten wir Ihnen drei Wasseranwendungen empfehlen.
Der Knieguss Kräftigt die Blutzirkulation Wasserschlauch (in der Dusche den Brausekopf abdrehen, das Wasser soll ohne Druck und gleichmäßig über die Beine laufen) in die rechte Hand nehmen. Man beginnt bei der rechten kleinen Zehe, geht langsam an der rechten Außenseite des Beines bis zur Kniekehle, führt den Strahl dreimal über die Kniekehle, und fährt an der Innenseite wieder zurück. Das Gleiche links. Wieder bei der rechten kleinen Zehe beginnen, an der Außenseite bis zum Knie, führt den Strahl handbreit über dem Knie dreimal hin und her und an der Innenseite wieder zurück. Das Gleiche links. Als Abschluss werden noch die Fußsohlen begossen.
Das Armbad Erfrischende Wirkung bei Überforderung, bei großer Hitzebelastung, bei nervösem Herzklopfen Kaltes Wasser in das Waschbecken einlaufen lassen. Erst den rechten, dann den linken Arm soweit wie möglich eintauchen und unter leichter Bewegung ca. 20 – 30 Sek. im Wasser lassen. Dabei gleichmäßig weiteratmen, die Luft nicht anhalten. Wassertropfen abstreifen und Arme durch leichte Bewegung wieder erwärmen.
Wassertreten Hilft bei müden Beinen und sonstiger Müdigkeit nach Überforderung Es kann sowohl in einem Bach, in einem Brunnentrog oder in der Badewanne durchgeführt werden. Man steigt mit warmen Füßen in leitungskaltes Wasser, das bis handbreit unter die Knie reichen soll. Abwechselnd wird ein Bein ganz aus dem Wasser gezogen und Schritt für Schritt auf der Stelle oder in einem Becken weitergegangen (Storchenschritt), Dauer je nach Verträglichkeit 15 – 20 Sekunden, steigt heraus und streift mit den Händen die Wassertropfen ab, zieht eventuell warme Socken an und erwärmt sich durch Bewegung.
Nochmals zur Erinnerung: Kaltanwendungen nur auf den warmen Körper.
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